Laserdrucker und Kopierer

Informationen zu Gesundheitsgefahren durch Laserdrucker und Kopierer

Forschungsergebnisse zeigen, es besteht keine Gesundheitsgefahr.
Immer wieder bringen die Medien beunruhigende Schlagzeilen. „Gefahren durch Tonerstaub aus Laserdruckern“. „Toxikologe: Laserdrucker verursachen Krebs“. „Dreckschleuder im Büro“. Kein Wunder, dass Menschen verunsichert sind, die Tag für Tag mit Laserdruckern und Kopierern arbeiten müssen. Doch was wissen wir wirklich über Gefahren aus diesen Geräten?

Allen Schreckensmeldungen zum Trotz sind wir sicher: Wenn die richtigen Geräte angeschafft und vernünftig betrieben werden, droht keine Gesundheitsgefahr. Wir kennen keinen einzigen Fall, in dem Menschen durch Laserdrucker oder Kopierer, die bestimmungsgemäß benutzt werden, krank wurden.

Die Unfallversicherungsträger haben eine Broschüre zum richtigen Umgang mit Laserdruckern herausgegeben. Wenn Sie die Empfehlungen der DGUV-Information 215-421 „Laserdrucker – sicher betreiben“ befolgen, arbeiten Sie auf der sicheren Seite.

Besonders vor Tonerstaub-Partikeln mit wenigen Nanometern Durchmesser wird oft gewarnt. Diese winzigen Teilchen sollen über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen können und so im menschlichen Körper Schaden anrichten.

Viele Untersuchungen fanden „ultrafeine Partikel“, die von Laserdruckern beim Druck freigesetzt wurden. Oft wurde bei diesen Studien aber ein ganz wichtiger Punkt übersehen: Diese „Nanopartikel“ sind größtenteils keine Staub-Partikel. Neuere Forschungen und auch unsere eigenen Untersuchungen zeigen: Es handelt sich in Wirklichkeit fast vollständig um winzige Flüssigkeitströpfchen.

Diese Tröpfchen bestehen aus flüchtigen organischen Stoffen (abgekürzt VOC, vom englischen „volatile organic compounds“). Die VOC stammen nur zu einem geringen Teil aus dem Tonerpulver und größtenteils aus dem Papier und möglicherweise auch aus Schmierstoffen der Drucker-Hardware. Sie enthalten nur sehr geringe Mengen an Schadstoffen.

Beim Drucken entsteht zweifellos auch ein wenig Staub. Dieser Staub ist aber größer und kann nicht wie „Nano-Partikel“ direkt in das Blut gelangen. Nach allem, was wir wissen, ist auch in dem gröberen Staub kein Toner nachzuweisen. Der überwiegende Teil dieses Staubs stammt aus dem bedruckten Papier. Wir konnten nachweisen, dass dieser gröbere Staub sich sehr schnell absetzt und deshalb die Büroluft nicht zusätzlich belastet.

Die Feinstaubbelastung Ihres Büros hängt vor allem von zwei Einflüssen ab: wie viel Feinstaub mit der Außenluft hereinkommt und wie viele Personen sich in Ihrem Büro aufhalten. Ihr Laserdrucker trägt praktisch nichts zum Feinstaubgehalt Ihrer Büroluft bei.

Ein bestimmtes Druckermodell des Herstellers Samsung hat Schlagzeilen gemacht, die viele Beschäftigte verunsichern. In Niedersachsen, Bremen und Hamburg wurde dieser Drucker aus Behörden und Verwaltungen verbannt. Bei Raumluftmessungen hatten Gutachter festgestellt, dass Drucker dieses Typs auffallend viele ultrafeine Partikel produzierten. Weil die Gutachter zu dem Schluss kamen, dass gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen seien, wurden diese Drucker gegen andere Modelle ausgetauscht.
 
Der betroffene Samsung-Drucker wird auch in vielen Bundesbehörden eingesetzt. Wir haben deshalb die Emissionen dieses Druckermodells sowohl in einer Prüfkammer als auch in echten Büros umfangreich untersucht. Unsere Ergebnisse bestätigen den bekannten Stand der Wissenschaft: Die ultrafeinen Partikel, die beim Drucken entstehen, bestehen nicht aus Tonerpulver. Es handelt sich fast ausschließlich um Flüssigkeitströpfchen. Diese bestehen aus VOC, die im Drucker beim heißen Aufschmelzen des Toners auf das Papier verdampfen und in der kühleren Luft außerhalb des Druckers wieder kondensieren. Wir konnten zeigen, dass der größte Teil dieser VOC nicht aus dem Toner stammt. Sondern aus dem Papier.
 
Maximal ein bis zwei Prozent der freigesetzten ultrafeinen Partikel enthalten feste Stoffe, die aus dem Toner stammen könnten. Die Masse dieser Stoffe ist fast unvorstellbar klein: einige Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft. Also einige milliardstel Gramm in tausend Litern Luft. Und das auch nur, wenn man in kurzer Zeit viele hundert Seiten ausdruckt. Bei normaler Nutzung ist die Menge noch viel, viel kleiner.
 
Trotz der sehr hohen Zahl von ultrafeinen Partikeln, die man beim Drucken mit diesem Drucker messen kann, bleibt auch die Gesamtbelastung der Raumluft mit VOC völlig unauffällig. Das liegt einfach daran, dass die ultrafeinen Flüssigkeitströpfchen so unvorstellbar klein sind. Dadurch enthalten selbst Milliarden solcher Tröpfchen nur eine winzig kleine Stoffmenge.

Wir haben keine Anhaltspunkte gefunden, die es erforderlich machen, diesen Drucker im Büroalltag nicht mehr zu benutzen.

Unsere Ergebnisse der Autoren Varnskühler, B., Fittschen, U.E.A., Georg, H., Goebel, A., Wesselmann, M., mit dem Titel „Untersuchung der Emissionen eines Laserdruckers in der Prüfkammer und am Arbeitsplatz“ (Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft 74 (2014), Nr. 6, S. 245–250.) sind veröffentlicht in Heft 6/2014 der Fachzeitschrift Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft.

Welche Laserdrucker sollen wir uns kaufen?

Seit einigen Jahren gibt es verschiedene Prüfzeichen, an denen Sie Drucker erkennen können, die beim Drucken möglichst wenig Schadstoffe freisetzen. Achten Sie zum Beispiel auf den „Blauen Engel“, das Umweltzeichen des Umweltbundesamtes. Oder auf das Zeichen „BG-Prüfzert“ der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Auch Drucker, die das Qualitätszeichen der Landesgewerbeanstalt Bayern (LGA) tragen, drucken so sauber, wie es heute technisch möglich ist.

Eindeutig ja. Geprüfte Drucker, die nach den Empfehlungen der DGUV-Information 215-421 betrieben werden, sind sicher.

Stellen Sie den Drucker so auf, dass die Hauptlüftungsöffnung nicht direkt auf Ihren Arbeitsplatz zeigt. Öffnen Sie regelmäßig die Fenster Ihres Büros und lüften Sie kurz und kräftig durch. Dies ist nicht nötig, um Gefahren durch das Drucken zu vermeiden. Sie sollten immer regelmäßig lüften, selbst wenn Sie gar nicht drucken. Damit Sie sich am Arbeitsplatz immer frisch und fit fühlen.

Wenn ein Drucker von mehreren Personen benutzt wird, dann sollte dieser Drucker nicht in einem Büro stehen. In einem separaten Raum stört der Drucker niemanden. Und der Weg zum gedruckten Dokument tut auch mal ganz gut.

Es gibt inzwischen einige Filter, die zur Nachrüstung an Laserdruckern angeboten werden. Diese Filter haben zwar manchmal eine sehr gute Filterleistung. Aber nur wenige Laserdrucker können wirkungsvoll mit Filtern nachgerüstet werden. Sie werden es bei den allermeisten Laserdruckern nicht schaffen, alle Öffnungen oder Schächte mit einem Filter abzudecken. Ein Filter auf der Hauptlüftungsöffnung allein nützt meist überhaupt nichts. Es kostet nur Geld.

Davon abgesehen müssen Sie die Abluft der Drucker nicht filtrieren. Geprüfte Laserdrucker, die richtig aufgestellt und benutzt werden, drucken so sauber, dass Ihre Gesundheit nicht in Gefahr ist.